Zwischen Welt und Wiesengrund

Heimat(en) in der Literatur
Der Begriff „Heimat“ ist umkämpft. Der Heimat wird in den Debatten, die über sie geführt werden, nicht nur die Fremde gegenübergestellt: Heimat scheint auch der Gegenpol zu Fortschritt und Moderne zu sein. Während von konservativer Seite die Besinnung auf „Heimat“, auf tradierte Werte und Kultur, eingefordert wird, haben linke und liberale Denkerinnen und Denker „Heimat“ immer wieder als ideologisch belastet und reaktionär betrachtet.
Darauf, dass das Konzept „Heimat“ in seiner missbräuchlichen Verwendung im Nationalismus und Nationalsozialismus nicht aufgeht, wird in den aktuellen kulturwissenschaftlichen Debatten hingewiesen. Schon in der Romantik ist, nicht nur für Joseph von Eichendorff, Heimat der Lebens- und Resonanzraum für das einzelne Individuum. Gekoppelt ist in der literarischen Romantik die fantasierte Heimat mit der Sehnsucht nach der Ferne. Widersprüche bestimmen also das Heimat-Konzept.
Auch der Nachkriegs-Heimatfilm, der als kitschig-nostalgisch gilt, als Flucht der traumatisierten deutschen Nation vor der Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich, erfordert eine differenziertere Betrachtung. Festzuhalten ist: Weder die literarische noch die filmische Verhandlung von Heimat ist bis heute abgeschlossen.
Wir laden Sie herzlich zur Auseinandersetzung mit den literarischen Texten und Filmen nach Bensberg ein!
Text. TMA; Bild: © L.E. Adan, public domain, via Wikimedia Commons
