
Di reder drejen sich
Jüdische Kultur in Deutschland
Obwohl jüdische Gemeinden spätestens seit dem 7. Jh. von Spanien und Portugal bis in die heutige Ukraine hinein nachgewiesen werden können, ist das Wissen um die jüdische Kultur, um ihre Schriften, Gebräuche, Gebete, Rituale und Festtage kein Allgemeingut. Selbst Interessierten scheinen viele Bereiche jüdischen Lebens bisher verschlossen und fremd.
Tatsächlich sind jüdisches Leben und jüdische Kultur über viele Jahrhunderte eng verknüpft mit der Geschichte christlicher Obrigkeit und Herrschaft. Noch im karolingischen Mittelalter lebten jüdische Gemeinschaften relativ sicher. Doch mit Beginn der Kreuzzüge wurde auf dem Weg ins Heilige Land in jüdischen Stadtvierteln gebrandschatzt und gemordet. Vor die Wahl „Taufe oder Tod“ gestellt, flüchteten viele jüdische Familien nach Osteuropa. Sie nahmen das Jiddische, einen mittelhochdeutschen, mit vielen Hebraismen und Aramismen angereicherten Dialekt als Sprache mit. Dieser entwickelte eine starke Bindungskraft der zum Teil weit verstreuten jüdischen Gemeinschaften untereinander und trägt bis heute entscheidend zur jüdischen Identität bei.
Dieser jüdischen Identität geht die Akademietagung nach, in Vorträgen, Textbeispielen, Bildbetrachtung, aber auch mit dem Vortrag jüdischer Lieder im Rahmen eines Liederabends.
Zu beiden Programmangeboten laden wir Sie herzlich ein!
Text: TMA, Bild: E. Tscherkassi, Pixabay