
Diener zweier Herren?
Diener zweier Herren?
Der heilige Heribert und die Ottonen
Im Jahr 1021 ist der heilige Heribert als Erzbischof von Köln in seiner Heiligen Stadt gestorben und dort in seiner eigenen Klostergründung in Deutz bestattet worden. Bis heute liegt dort sein Leichnam, dort wird er verehrt. In Köln feiert man in diesem Jahr sein 1000-jähriges Gedächtnis.
Dieser Jahrestag ist Anlass, das Wirken und die Gestalt Heriberts in seinem historischen Kontext zu verorten und verständlich zu machen. Heribert hatte vor seiner Ernennung zum Erzbischof eine fast zeittypische Karriere hinter sich, die ihn eng sowohl mit den kulturellen und religiösen Strömungen der Zeit als auch mit dem Königs- und Kaiserhof in Verbindung brachte. Er wurde 994 zum Kanzler für Italien, 998 zum Kanzler für „Germanien“ und 999 schließlich zum Erzbischof von Köln ernannt. Die Nähe zur Macht war nicht frei von Fallstricken. Am Ende sollte der Bruch mit König Heinrich II. dazu führen, dass Heribert sich aus der großen Politik zurückzog und sein Wirken auf die Stadt Köln konzentrierte – mit Spuren, die bis in die Gegenwart sichtbar sind.
All dies bietet viel Stoff für ein vielfältiges Programm, zumal zwei mittelalterliche Lebensbeschreibungen aus dem 11. und 12. Jahrhundert überliefert sind, die zwar nicht frei von Verzerrungen und legendenhaften Ausschmückungen sind, aber gerade dadurch auch einen Einblick in das Denken und Fühlen der Zeit geben. Sie sollen in dem Seminar immer wieder zu Wort kommen.
Bild: © R. Spekking / CC BY-SA 4.0, Text: TMA