
Innovativ und bildgewaltig
Romanik in Frankreich
Um das Jahr 1000 beginnt im Gebiet des heutigen Frankreichs eine Epoche verstärkten Kirchenbaus. Bis in das 12. Jahrhundert hinein entstehen immer mehr und immer größere Bauten. Zu ihrem Schmuck wird die Skulptur immer wichtiger; an den Kapitellen und Portalen tritt sie besonders hervor.
Die Entwicklung verläuft dabei nicht überall gleich, vielmehr lassen sich unterschiedliche Formen und Ausdrucksweisen in einzelnen Regionen ausmachen. Ihre Pluralität entspricht einer politischen und kulturellen Vielfalt, die in den folgenden Jahrhunderten in dem sich ausbildenden französischen Zentralstaat verloren gehen wird. So vielgestaltig wie in der Romanik präsentieren sich Frankreichs Kunstdenkmäler in keiner späteren Epoche.
Innovativ und bildgewaltig fasziniert die französische Romanik bis heute mit ihrer ausdrucksstarken Kunst. Vor allem vier Zentren tragen diese Entwicklung: der okzitanische Süden, bilderreich und unter mediterranem Einfluss, der normannische Norden mit seinen großen, basilikalen Räumen, das klosterreiche Burgund sowie die Provence, die in einem engen Austausch mit der Formensprache Oberitaliens steht.
Das Seminar führt in die Epoche der Romanik, beleuchtet die Kunstzentren und stellt ihre wichtigsten Denkmäler vor. Dabei sollen auch die erhaltenen Kultbilder und die wenigen Zeugnisse der romanischen Malerei betrachtet werden.
Text und Bild: TMA