
Ruhetag für alle?
Ein Ausblick zum 1700-jährigen Jubiläum des arbeitsfreien Sonntags
In diesem Jahr liegt ein wichtiges Jubiläum: Vor 1700 Jahren erklärte der römische Kaiser Konstantin den Sonntag zum geschützten Feiertag. Als Tag der „Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung“ ist der Sonntag heute im Grundgesetz verankert. Am siebten Tage ruhte Gott, heißt es schon in der biblischen Schöpfungsgeschichte. Für Christinnen und Christen hat der Sonntag darüber hinaus seine herausragende Bedeutung als Tag der Auferstehung Jesu Christi.
Unsere Gesellschaft wird pluraler und die religiöse Vielfalt wächst. Ebenso haben sich die Ansprüche an die Freizeitgestaltung verändert, so erwarten viele Menschen und auch die Wirtschaft, dass sonntags die Geschäfte geöffnet sind. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung setzt sich seit Jahren für den Schutz des Sonntags ein, allerdings wird es immer schwieriger, sich mit den eigenen Argumenten Gehör zu verschaffen.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ist es keinesfalls ausgemacht, dass eine gesellschaftliche Mehrheit für einen arbeitsfreien Sonntag erhalten bleibt. Braucht es ihn überhaupt noch? Hat der moderne Mensch vielleicht ganz andere Zeitbedürfnisse? Wie gestalten Menschen ihr Wochenende in der heutigen Zeit? Vielleicht gibt es aber auch (neue) gute Gründe dafür, dass eine Gesellschaft an einem gemeinsamen freien Tag festhält? Diese und weitere Fragen möchten wir mit Ihnen diskutieren.
Text: TMA, Bild: TMA