
Spanische Kathedralen
Baukunst im Spiegel der Glaubensgeschichte
In der Antike war Hispanien Teil des römischen Imperiums und so entstanden auch auf spanischem Boden frühchristliche Denkmäler. Doch schon in der Zeit der Völkerwanderung nahm die Entwicklung der Halbinsel eigene Wege: Die Baukunst der Westgoten ist einzigartig.
Im 8. Jahrhundert beherrschten die Mauren weite Teile Spaniens. Ihr Baustil mischte sich hier mit römischen und westgotischen Elementen. Das ganze Mittelalter hindurch und noch bis tief in die Neuzeit hinein prägten in Spanien nun uralte und fremde Ideen die Kirchenbaukunst. Schon die Romanik wird „islamisiert“, ebenso die französische Kathedralgotik.
In der Renaissance – Spanien ist inzwischen Weltmacht – schlägt das Pendel kurzzeitig zurück und mit dem Escorial entsteht eine der „kühlsten“ Architekturen der Weltgeschichte. Doch ist dies nicht von Dauer: Der iberische Barock lässt alle überschäumende Schmuckfreude der islamischen Welt wieder auferstehen.
Text: TMA, Bild: TMA