
Vom Nachkriegsdrama zum Gegenwartstheater
Die poetische Bühne und das absurde Theater der 1950er Jahre
Jeweils ein Jahrzehnt deutschsprachiger Theaterstücke von 1945 bis in die Gegenwart Revue passieren zu lassen und die wichtigsten Komödien wie Tragödien vorzustellen und zu besprechen, ist das Ziel der Literatur-Reihe „Vom Nachkriegsdrama zum Gegenwartstheater“.
Nach der Gründung der beiden deutschen Staaten rücken in den 1950er Jahren gegenwartsbezogene Themen und neue Theaterformen in den Vordergrund. Die Wirtschaftswunderjahre in der BRD stehen vor allem im Zeichen der oft tragikomischen Stücke von Max Frisch (Biedermann und die Brandstifter) und Friedrich Dürrenmatt (Der Besuch der alten Dame). Die absurden und grotesken Elemente, mit denen ihre Stücke ebenso aufwarten wie mit skurrilen Figuren, finden sich z.B. auch in Bühnenwerken Tankred Dorsts und Wolfgang Hildesheimers.
In der DDR entwickelte sich das Nachkriegstheater unter dem Einfluss Bertolt Brechts. Er beeinflusste auch die beiden Dramatiker, die seit den 1950er Jahren die Theaterlandschaft der DDR prägen sollten: Peter Hacks (Die Schlacht bei Lobositz) und Heiner Müller (Der Lohndrücker). Deren dramatische Werke weisen neben sozialistischen Tendenzen ebenso satirische und humoristische Züge auf wie u.a. die Erwin Strittmatters (Katzgraben).
Da sich viele Theaterstücke der 1950er durch einen ähnlichen Produktions- wie Rezeptionsprozess auszeichnen – ihnen sind häufig Hörspielfassungen vorausgegangen und Filmversionen gefolgt –, verdienen auch Hörspiele und Dramenverfilmungen einige Seitenblicke.
Wir laden Sie herzlich nach Bensberg ein, um über die bedeutendsten Bühnenwerke dieser Zeit zu sprechen!
Text: TMA, Bild: Kyle Head auf Unsplash