„Entrollst du gar ein würdig Pergamen …“
Buchmalerei und Handschriften aus Sankt Gallen, Aachen und der Reichenau
Bevor Johannes Gutenberg um 1450 den Buchdruck entwickelte, war die Schreibkunst über Jahrtausende mühevolle Handarbeit. Nach Anfängen mit keilartigen Zeichen in weichem Ton entdeckte Ägypten das Schreiben mit Feder und Pinsel auf geglätteter Papyrusrolle. In hellenistischer Zeit wurde die spröde Pflanzenfaser durch das Pergament ersetzt. Schließlich wurde in der spätrömischen Epoche die unhandliche Rolle vom heute noch gebräuchlichen Buchblock, dem Codex, abgelöst.
Die Gestaltung der Schrift, ihre Auszeichnung mit einzelnen Schmuckbuchstaben, den Initialen, sowie die Bebilderung der Texte mit kleineren und größeren Miniaturen sakralen wie profanen Inhalts bilden ein ungemein faszinierendes Gebiet der Kunst- und Kulturgeschichte. Insbesondere die genaue Betrachtung der früh- und hochmittelalterlichen Buchmalereien aus karolingischen und ottonischen Hof- und Klosterschulen bereiten höchsten ästhetischen Genuss. Es ist vor allem dann, wenn in seltenen Fällen auch noch die originalen Buchdeckel in Gold und Edelgestein erhalten sind. Diese Objekte sind wahre Kunstschätze!
Wir laden Sie ein, gemeinsam mit Dr. Andreas Thiel einen detaillierten Blick auf die frühen Schätze der Buchmalerei zu werfen und dieser heute eher fremden Kunst näherzukommen.
Text: TMA, Bild: © gemeinfrei, via wikimedia Commons